Liberalismus
Das Wort Liberalismus hört und liest man ständig, egal ob in
politischen oder wirtschaftlichen oder gar persönlichen
Zusammenhang. Doch was genau ist dieser Liberalismus
überhaupt?
Klären wir erst einmal den eigentlichen Ursprung dieses
schönen Wörtchens, und dieser liegt – wie so oft – im
Lateinischen. Hier gab es die Wörter „liber“ und „liberalis“,
frei ins Deutsche übertragen wurde aus dem lateinischen
Ursprung eben Liberalismus, womit allerdings immer noch
geklärt ist, was genau das nun ist.
Das lateinische „liber“ lässt sich salopp mit „frei“
übersetzen, „liberalis“ hingegen gleichbedeutend mit
„Freiheit“. Somit wäre der Liberalismus nichts anderes als der
Wunsch nach Freiheit oder einfach Freisinn, wobei das
politisch und ökonomisch wie aber auch philosophisch
aufgefasst werden kann.
Speziell im politischen Bereich steht der Liberalismus, oder
zumindest dessen Grundgedanke, für die Freiheit eines jedes
Einzelnen von uns. Allerdings darf man den Liberalismus nicht
gleich mit Anarchie sehen oder auch nur einen Vergleich mit
diesen ziehen, da der liberale Grundgedanke absolut keinerlei
Aggressivität vorsieht. Denn im Liberalismus würde jede Art
der Aggression wiederum die Freiheit eines anderen
(Mitmenschen) beschneiden, was der liberalen Grundidee
widerstreben würde – da eben jeder als Individuum betrachtet
wird und dessen einzelne Freiheit oberstes Gebot ist. Zudem
baut der Liberalismus speziell zur Wahrung der Freiheit jedes
Einzelnen wie auch dessen Eigentum auf die Gewalt des Staates,
während im Anarchismus staatliche Gewalt abgelehnt wird.
Im staatlichen Sinne geht der Liberalismus sogar so weit, dass
die individuelle Freiheit eines jeden quasi unantastbar ist
und nur von staatlicher Seite eingegriffen werden darf, wenn
etwa die Freiheit anderer verletzt werden würde. Dabei soll
der Mensch wieder im speziell Einzelnen mehr Verantwortung für
sich selbst übernehmen, bekommt dafür aber vor allem von Vater
Staat wieder die Freiheit…
Im konkreten ist der Liberalismus in der Politik damit nichts
anderes, als dass Menschen- wie Grundrechte des Einzelnen
absolut unantastbar sind und gewahrt bleiben müssen, wobei
selbst die Demokratie zurückstecken muss. Dabei liegt im
Liberalismus selbst der Ursprung der modernen Emanzipation.
Wahlrecht, Recht auf Bildung, Recht auf Selbstbestimmung et
cetera speziell für Frauen verfolgte im Wesentlichen genau den
Grundsatz des Liberalismus: Freiheit für das, in dem Falle
weibliche, Individuum – ohne dass jedoch die Rechte anderer
(speziell männlicher) Individuen beschnitten wurde.
Wirtschaftlich und ökonomisch hingegen ist der Liberalismus in
seinem Grundgedanken nicht viel anders: der Staat habe sich
aus den Belangen heraus zu halten und vor allem die Freiheit
zu wahren – also sich auch nicht in die Belange der
Unternehmen einzumischen. Der Wettbewerb unter den Unternehmen
sollte daher absolut frei von staatlicher Gewalt und
Einmischung sein, wodurch sich ein Freihandel entwickeln soll,
welcher das Marktgleichgewicht von ganz allein regelt (soll).
Wie weit allerdings wiederum Liberalismus ohne jegliche
Einmischung des Staates, ausgenommen der Wahrung der Freiheit
aller Individuen, überhaupt funktionieren würde, ist schon
etwas fraglich… |